Vielfalt der Kräuter - Bedeutung und Wissenswertes
Estragon (Artemisia dracunculus)
Gegen Pest solle die Pflanze helfen, Würmer austreiben oder vor Schlangenbissen schützen, glaubte man von der Antike bis ins Mittelalter. Den Franzosen war das Kraut bereits 812 geläufig und ist seither unverzichtbar in der feinen Küche.
Estragon verfeinert gewieft Saucen, Marinaden, Suppen, Kräuterbutter, Quark und gibt Fisch, Geflügel und Gemüse das gewisse «je ne sais quoi». Gerade in Frankreich, aber auch in Italien begegnet einem das «aristokratische Gewürz» besonders häufig. Bisweilen kommt es, je nach Vorliebe der Hersteller, in der traditionellen aromatischen Kräutermischung «Herbes de Provence» vor. Ebenfalls adelt Estragon als Zutat die berühmte Kräutermischung «Fines Herbes», denn in Gesellschaft von Dill, Kerbel und Petersilie blüht er zusätzlich auf. Eingelegte Gurken und Fleischfüllungen gewinnen durch Estragon. Er überrascht in grünen Salaten und zu Frischobst und lässt beide interessanter erscheinen.
Die Sauce Béarnaise, eine warm aufgeschlagene Buttersauce, hat weltweite Berühmtheit erlangt. Ein offenes Küchengeheimnis ist, dass sie am besten gelingt, wenn ein Drittel getrockneter und zwei Drittel frischer Estragon hineingegeben werden.
Estragonessig und -senf sind beliebte französische Exportgüter. Je nach Lust und Kreativität, kann man seinen eigenen Senf mit Estragon herstellen: Dazu muss man Senfkörner fein zerhacken und einige, ebenfalls klein gehackte, Pfefferkörner dazugeben; danach kommen gehackte, frische Estragonzweige in die Masse. Weinessig, Salz und Zucker nach Belieben beifügen und gut verrühren!
Eine einfache kalte Kräutersauce soll hier verraten werden, die Salate und Gemüse zu veredeln vermag: Man mischt 3 EL Öl, 2 EL Weinessig, 1 rohes Eigelb, 1 Prise Salz und Pfeffer und 1 EL feingehackte, frische Estragonblättchen.
Estragon – beliebt in der Volksheilkunde
Über die Jahrhunderte bediente sich auch die Volksheilkunde des Estragons. So wurde er als anregend für die Verdauung beschrieben, dazu glaubte man an seine harntreibende Wirkung. Estragon setzte man ein bei Wassersucht, Nierenträgheit, Appetitlosigkeit, Magenschwäche und Blähungen. Er wirke auch als leichtes Beruhigungs- und Schlafmittel, heisst es. Das enthaltene Delorazepam, eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Benzodiazepine, ist bekannt für diese beruhigende Wirkung. Es kommt jedoch nur in geringen Mengen vor, so dass es pharmakologisch nicht wirklich von Belang ist. Heute wird Estragon nur noch vereinzelt als appetitanregendes und auch verdauungsförderndes Mittel eingesetzt.
Empfohlen wird Estragonöl mitunter zur Linderung von Rheuma- und Gichtschmerzen und bei Muskelkrämpfen – die enthaltenen ätherischen Öle sind durchblutungsfördernd und erwärmend, wenn sie äusserlich aufgetragen werden.
Als frisches Blatt gekaut, soll die Gewürzpflanze lästigen Schluckauf beruhigen.
Quelle: avogel.ch/de/ihre-ernaehrung/kraeuter-und-gewuerze/estragon-gewuerz-heilkraut.php
Verwendung in der Küche
Estragon ist in der klassischen französischen und italienischen Küche eines der wichtigsten Kräuter. Achten Sie dabei aber auf die Verwendung von französischem oder echtem deutschen Estragon. Der russische Estragon ist zwar sehr anspruchslos und robust, aber er besitzt nicht den lieblichen Duft seiner vorgenannten Verwandten. Wir empfehlen Ihnen, die zarten Blätter des Estragons vorwiegend frisch zu verwenden. In getrocknetem Zustand verlieren sie etwas von ihrem köstlichen Aroma.
Estragon sollte als Gewürz eher zurückhaltend verwendet werden, da es leicht andere Zutaten übertönen kann. Am intensivsten kann sich das Aroma dieses feinen Krautes entwickeln, wenn es fein gehackt, resp. geschnitten wird. Estragon eignet sich hervorragend zu Salaten, Suppen, Saucen oder auch zum Einlegen von Gurken in Essig und Öl.
Geflügel, Krustentiere, Pasten, Eierspeisen, Kräuterquark, Fisch und Kräuterbutter – die Liste der Verwendungsmöglichkeiten von Estragon in einer kreativen und neuzeitlichen Kochkunst liesse sich beinahe endlos verlängern. Estragon lässt sich auch sehr gut in Kombination mit Beeren verwenden. Als Beispiel seien hier in Essig eingelegte Brombeeren oder auch Himbeeren erwähnt, die sehr gut mit dem feinen Geschmack des Estragons harmonieren.
Rezept: Lachs mit Estragonsauce
Rezept für 2 Personen
Zutaten:
- Olivenöl zum Braten
- 1 Zwiebel
- 1 dl Weisswein
- 6 Zweige Estragon
- wenig Salz, Kräutersalz und Pfeffer
- 100 g saurer Halbrahm
- 2 Stk. Bio-Lachs
Zubereitung:
Zwiebel schälen und fein schneiden. Von der Hälfte des Estragons die Blätter in feine Streifen schneiden und beiseite stellen.
Zwiebeln im Olivenöl dünsten, den Weisswein dazugiessen. Die Estragonzweige dazugeben, 5 Minuten köcheln lassen. Die Estragonzweige entfernen. Mit wenig Salz und Pfeffer würzen.
Die geschnittenen Estragonblätter dazugeben und nochmals kurz aufkochen.
Kurz vor dem Servieren den sauren Halbrahm daruntermischen, nicht mehr aufkochen (damit die Sauce nicht scheidet.)
Lachs mit Kräutersalz würzen und im Olivenöl goldgelb braten.
Lachs auf Teller anrichten, etwas Sauce dazugeben. Mit Reis servieren.
Quelle: egk.ch/de/ueber-uns/vituro/kraeuterwissen/archiv/august-2018-estragon
Colapflanze (Artemisia abrotanum var. Maritima)
Das Cola-Kraut verströmt einen besonders intensiven Coladuft. Die robuste und pflegeleichte Staude, die im Sommer hübsche gelbe Blüten trägt, ist außerdem vielseitig verwertbar. So enthält das verdauungsfördernde Cola-Kraut zum Beispiel ein ätherisches Öl, welches seine heilsame Wirkung bei Hauterkrankungen sowie Rheuma und Gicht entfalten kann. Ob sich wohl schon Cola-Erfinder Charles Alderton an der Pflanze bedient hatte?
Verwendung der Eberraute
Die jungen Blattspitzen des Cola-Krauts, frisch oder getrocknet, eignen sich sehr gut zum Würzen von Quarkspeisen und Salaten, aber auch von fettem Fleisch und für die dazugehörigen Soßen. Ein Tee aus frischem Cola-Kraut ist köstlich und schmeckt wirklich wie Cola. Lässt man den Tee abkühlen, bekommt man ein tolles Erfrischungsgetränk.
Quelle: blu-blumen.de/produkt/cola-kraut/
Wirkung der Pflanze
Die Bezeichnung Colakraut ist vergleichsweise jung. In den meisten Überlieferungen finden wir es unter dem Namen Eberraute. Stabwurz ist ebenfalls geläufig, vor allem wenn über Tinkturen gesprochen wird.
Schon im antiken Griechenland und im Römischen Reich wurde die Heilwirkung der Eberraute vielseitig genutzt und geschätzt. Laut alten Schriften verschrieb sie Hippokrates bei Lungenentzündung, zur Beschleunigung von Geburten und zur Reinigung des Uterus. Bei Plinius wird Colakraut als Bestandteil von Wundsalben empfohlen. Später im Mittelalter kam es etwa bei Atemnot, Mutterleiden, Wunden und Gelbsucht zum Einsatz. Hildegard von Bingen erwähnt die Eberraute in einem Rezept für Magenwein.
Bis heute gilt Colakraut als bewährtes Naturheilmittel. Colakraut enthält Bitterstoffe und ätherische Öle, darunter Cineol, Kampfer und Thujon. Diese Stoffe sind für die krampflösende, antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung der Pflanze verantwortlich.
Quelle: lichtyam.de/ueber-uns/blog/colakraut-verwendung-wirkung-und-pflege-der-eberraute
Echtes Eisenkraut (Verbena officinalis)
Das echte Eisenkraut zählt seit alters her zu den wichtigsten Heilpflanzen. Bei den Kelten gehörte es zu den heiligen Druidenkräutern. Ihre Priester, die Druiden, erhofften sich durch den Verzehr von Eisenkraut eine Stärkung ihrer seherischen Fähigkeiten und Zauberkraft. Als Arzneipflanze verwendete man das Kraut gegen Kopfschmerzen sowie bösen Zauber.
Für die Germanen galt das Eisenkraut als Glücksbringer bei Verhandlungen um Krieg und Frieden. Es sollte die Kraft haben selbst schwere Eisenketten zu sprengen.
Der griechische Arzt Dioskurides beschrieb Anfang des ersten Jahrhunderts nach Christi die Heilkraft des Eisenkrautes in seiner "Materia Medica". Ihm wurde dort unter anderem eine heilende Wirkung gegen Fieber zugesprochen.
Im Mittelalter gehörte Eisenkraut in jedem Kloster zum Heilkräutervorrat. Mit Wein zubereitet, wurde es zur Behandlung vielerlei Beschwerden eingesetzt.
Die Äbtissin Hildegard von Bingen (1098 bis 1179) empfahl es beispielsweise gegen
- Entzündungen der Mundhöhle
- als Kompresse bei Geschwüren
- sowie als Halswickel bei Entzündungen der Rachenmandeln
Die Wirkung des Eisenkrautes
Das bitter-aromatisch schmeckende Eisenkraut verfügt über ein weit gestreutes Anwendungsspektrum.
Die Heilpflanze hat folgende Eigenschaften:
- tonisierend
- sekretlösend
- entzündungshemmend
- schmerzstillend
- blutstillend
- antimikrobiell
- harntreibend
- krampflösend
- regt den Milchfluss an
- verdauungsförderndmildert Verdauungsbeschwerden
Anwendungsgebiete des Eisenkrautes
Die Bitterpflanze Eisenkraut kann sowohl innerlich als auch äußerlich verabreicht werden.
Innerlich wird die Heilpflanze angewendet bei:
- Verdauungsstörungen
- Appetitlosigkeit
- Magenbeschwerden
- Durchfall
- Gallenblasenbeschwerden
- Kopfschmerzen die durch nervöse Spannungen hervorgerufen wurden
- nervösen Herzbeschwerden
- Bronchitis
- Fieber
- Nasennebenhöhlenentzündung
- Mandelentzündung
- gestörtem Milchfluss
- zur Einleitung der Menstruation
Äußerlich dient sie zur
- Wundheilung
- Abheilung von Wund- und Zahnfleischentzündungen
Quelle: bionorica.de/de/gesundheit/heilpflanzen/eisenkraut.html
Echtes Herzgespann (Leonurus cardiaca)
Leonurus cardiaca wurde schon früher als Heilmittel bei funktionellen Herzbeschwerden und psychischen Beschwerden verwendet. Dem Kraut wird eine blutdrucksenkende und beruhigende Wirkung nachgesagt. Bereits im alten Griechenland wurde die Pflanze benutzt, um schwangere Frauen zu beruhigen. Mittlerweile weiß man, dass das Echte Herzgespann Stoffe wie zum Beispiel Flavonoide enthält, von denen viele krampf- und angstlösend wirken.
Wenn Sie das Kraut selbst ernten und verwerten möchten, schneiden sie dazu die oberen Triebstücke am besten während der Blütezeit ab und hängen diese wie Kräuter zum Trocknen auf. Später werden die Blätter und Blüten von den Stängeln abgestreift und in einem dunklen und luftdichten Behälter aufbewahrt.
Herzgespann-Tee
Herzgespann-Tee kann bei funktionellen Herzbeschwerden unterstützend wirken und das Herz etwas entlasten. Geben Sie einen Teelöffel des getrockneten Krauts in einen Teebeutel und übergießen Sie ihn mit einer Tasse kochendem Wasser. Lassen sie den Tee etwa zehn Minuten ziehen. Trinken Sie zweimal am Tag je eine Tasse mit dem ungesüßten Tee.
Foto: Flora Press/Otmar Diez
Krankheiten und Schädlinge
Das Echte Herzgespann ist eine robuste Staude und kaum anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Allerdings kann ein falscher Standort zu einem Befall mit Echtem Mehltau führen.
Quelle: mein-schoener-garten.de/pflanzen/herzgespann/echtes-herzgespann
Grossblütige Königskerze (Verbascum densiflorum)
Die Königskerze wird seit Jahrhunderten verwendet, um Erkältungssymptome wie Husten und Halsschmerzen zu lindern. Wegen ihres angenehmen Geschmacks und der milden Wirkung eignet sich die Heilpflanze auch für Kinder. Lesen Sie hier mehr über die Heilwirkung und Anwendung der Königskerze!
Welche Wirkung hat die Königskerze?
Die Königkerze wurde in der Vergangenheit auch als Wollkraut, Wollblume oder Fackelblume bezeichnet. In Studien zeigten sich sowohl antivirale als auch antibakterielle Eigenschaften der Heilpflanze.
Königskerzenblüten werden als traditionelles pflanzliches Arzneimittel bei Erkältungen angewendet, um Symptome wie Husten oder Halsschmerzen zu lindern. In Kombination mit anderen Heilpflanzen können sie festsitzenden Schleim in den Atemwegen lösen, sodass er leichter abgehustet werden kann. Ende des 18. Jahrhunderts war die Königskerze auch in Europa und den USA ein sehr beliebtes Mittel gegen Tuberkulose.
Wertvolle Inhaltsstoffe
Zu den wirksamen Inhaltsstoffen in den Königskerzenblüten zählen vor allem Schleimstoffe und Saponine. Die Schleimstoffe wirken reizlindernd auf entzündete Schleimhäute, während die Saponine sekretlösende Eigenschaften besitzen. Weitere Inhaltsstoffe sind Iridoide – sie besitzen eine entzündungshemmende Wirkung.
Königskerzenöl
Aus den Blüten und Blättern der Königskerze wird auch ein Öl gewonnen, das bei Ohrenschmerzen, Ekzemen und anderen Hauterkrankungen hilfreich sein soll. Eine Studie mit 171 Kindern, die an einer akuten Mittelohrentzündung litten, zeigte, dass eine Königskerzen-Extraktlösung tatsächlich zur Linderung beitragen konnte. Wenn Sie Königskerzenöl verwenden möchten, sprechen Sie aber zuerst immer mit einem Arzt.
Königskerze als Hausmittel
Arzneilich verwendet werden vor allem die Blüten der Grossblütigen Königskerze (Verbascum densiflorum), aber auch jene der Kleinblütigen (V. thapsus) und der Filzigen Königskerze (V. phlomoides).
Zur Linderung von Erkältungssymptomen können Sie sich einen Tee zubereiten: Übergiessen Sie drei bis vier Teelöffel (1,5 bis 2 Gramm) fein geschnittener, getrockneter Königskerzen-Blüten mit einer Tasse (150 ml) kochendem Wasser und seien Sie die Pflanzenteile nach 10 bis 15 Minuten ab. Sie können mehrmals täglich eine Tasse trinken, wobei die empfohlene Tagesdosis für Erwachsene bei drei bis vier Gramm getrockneter Blüten liegt.
Alternative: Um die Schleimstoffe in der Pflanze besser zu nutzen, setzen Sie die Blüten mit kaltem Wasser an, seien sie nach zwei Stunden ab und bringen den Aufguss kurz zum Kochen.
Bei der Tee-Zubereitung können Sie auch noch andere Heilpflanzen beimischen. Gut passen etwa Eibisch, Süssholz und Anis.
Hausmittel auf der Basis von Heilpflanzen haben ihre Grenzen. Wenn Ihre Beschwerden über einen längeren Zeitraum bestehen, trotz Behandlung nicht besser oder sogar schlimmer werden, sollten Sie immer einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.
Quelle: netdoktor.ch/heilpflanzen/koenigskerze/
Heiligenkraut (Santolina chamaecyparissus)
Das Heiligenkraut ist mit seinem intensiven, würzigen Geruch, seinen graufilzigen, fiedrig eingeschnittenen Blättern und den gelben, hoch aufragenden Blüten eine attraktive Pflanze. Man findet das Heiligenkraut oft in Steingärten und auf Friedhöfen als Ziergewächs. Die Heimat dieser Heilpflanze sind die trockenen, heißen Hügel und felsigen Hänge des westlichen Mittelmeergebietes. In den kühleren Gebieten Mitteleuropas kommt das Heiligenkraut wegen seiner Frostempfindlichkeit nur selten zum Blühen. Verwildert findet man die Pflanze vereinzelt in der Steiermark. Die Heilwirkungen der Pflanze waren schon im Altertum bekannt. Die im Monat Juli gepflückten, blühenden Sproßspitzen, wirken stimulierend (anregend) und magenstärkend. Ein Teeaufguss hilft besonders gut bei Magenkrämpfen. Die Samen dieser Heilpflanzen gelten als Wurmmittel.
Je nach Alter und Standort wird das ausdauernde Heiligenkraut 20 bis 50 cm hoch. Die an der Basis verholzten Stängel bilden zahlreiche aufgerichtete, flaumig behaarte Zweige. Die kleinen, graufilzigen, etwas fleischigen Blätter sind vielpaarig und fiederig eingeschnitten. Die Blütezeit des Heiligenkrauts erstreckt sich von Juni bis August. Der Geruch der Pflanze ist stark würzig. Der Geschmack des Heidekrauts ist bitter, aromatisch.
Wirkung der Heilpflanze / Heilwirkung - Heiligenkraut
- krampflösend
- magenwirksam (verdauungsfördernd)
- stimulierend (anregend)
- wurmtreibend
Verwendete Pflanzenteile
In der Naturheilkunde benutzt man von dem Heiligenkraut die blühenden Sprossspitzen, die Früchte und die vor der Blüte gesammelten Früchte. Gesammelte Pflanzen werden zu Sträußen zusammengebunden und zum Trocknen kopfüber aufgehängt.
Inhaltsstoffe des Heiligenkrauts
Wichtige Inhaltsstoffe dieser Heilpflanze sind: ätherisches Öl, Harz, Gerbstoff, Bitterstoff
Quelle: pflanzenfreunde.com/heilpflanzen/heiligenkraut.htm
Weinraute (Ruta graveolens)
Weinraute als Heilpflanze
Weinraute ist eine überaus aromatische Heil- und Gewürzpflanze mit bitterem Geschmack, die vor allem im Altertum und Mittelalter vielfältig Anwendung fand. Eingesetzt wurde Weinraute zum Beispiel bei Prellungen, Zerrungen, Wurmbefall und überanstrengten Augen, aber auch gegen die Pest und Schlangenbisse sollte sie helfen. In geringen Mengen wirken die Inhaltsstoffe von Ruta graveolens nachgewiesenermaßen blutdrucksenkend, krampflösend, appetitanregend, schlaffördernd und beruhigend auf das Nervensystem.
Da die Pflanze aber auch Alkaloide und andere in höherer Dosis giftige Substanzen enthält, wird von einer Selbstmedikation abgeraten. Heute werden Weinraute-Produkte vor allem in der Homöopathie, zum Beispiel als Globuli oder Augentropfen, verarbeitet. Achtung: Wegen ihrer stark abortiven Wirkung sollten Schwangere keinerlei Weinrauten-Produkte zu sich nehmen!
Ernte und Konservierung
Ernten kann man die jungen Blüten, Knospen und Blätter der Weinraute zwischen Mai und Juni. Wegen der phototoxischen Wirkung ist eine Ernte mit Handschuhen zu empfehlen. Anschließend kann man die Pflanzenteile bei geöffneter Tür im Backofen oder an der Luft trocknen, in Öl einlegen oder in Wasser als Eiswürfel einfrieren. Weinrautenöl sollte nach einigen Tagen gefiltert werden, damit es nicht bitter wird. Als Würzpflanze kann das Kraut in der Küche verwendet werden, doch je länger man es kocht, desto intensiver wird sein Geschmack – darum sollte man es besser nur sparsam verwenden und erst zum Ende des Garvorganges im Topf kurz mitziehen lassen.
Herkunft
Die Weinraute (Ruta graveolens) gehört – wie der Name andeutet – zur Familie der Rautengewächse (Rutaceae) und hat ihren Weg über die Klostergärten Südeuropas zu uns gefunden. Heute ist sie auch in Privatgärten häufig als Gewürz- und Zierpflanze anzutreffen. Wörtlich übersetzt bedeutet Ruta gravolens "stark (oder übel) riechendes, bitteres Kraut". In Deutschland erhielt die Weinraute ihren Namen, weil ihr Geruch an Wein erinnert, und tatsächlich wurde das Kraut eine Zeit lang zum Veredeln minderwertigen Weins verwendet.
Quelle: mein-schoener-garten.de/pflanzen/raute/weinraute
Zitronenthymian (Thymus x citriodorus)
Der Zitronen-Thymian ist eine Kreuzform des Feld-Thymians mit dem Echten Thymian. Mindestens seit dem 16. Jahrhundert findet er sich in mediterranen Regionen als Gewürz-, Kräuter- und Heilpflanze kultiviert. Wie der Echte Thymian, ist Thymus x citriodorus reich an ätherischen Ölen.
Der Zitronen-Thymian ist absolut vielseitig! Als Gewürz- und Kräuterpflanze ist er ein Gewinn für die Küche. Als begehbarer Rasenersatz ist er im Garten ein duftendes Erlebnis für die Sinne. Kissenartig wächst (bot.) Thymus x citriodorus auf eine maximale Höhe von 15 Zentimetern. In einem Steingarten setzt er wundervolle immergrüne Akzente und in einer Kräuterspirale findet er sein ideales Plätzchen. Ein angenehmer zitronenartiger Duft schwebt über diesem Polster. Von Juli bis August gesellen sich hellviolette Blüten hinzu, die in dichten Quirlen mit dem attraktiven Laub um die Wette strahlen. Der Zitronen-Thymian ist eine Kreuzform des Feld-Thymians mit dem Echten Thymian. Mindestens seit dem 16. Jahrhundert findet er sich in mediterranen Regionen als Gewürz-, Kräuter- und Heilpflanze kultiviert.
Wie der Echte Thymian, ist Thymus x citriodorus reich an ätherischen Ölen. Dazu gehören 0,5 Prozent Thymol, das den typischen Thymian-Geschmack ausmacht. Hinzu kommen bis zu 60 Prozent des keimtötenden Geraniols und Citral, welches für den zitronenartigen Duft verantwortlich ist. In der Küche ist diese Würzpflanze ein echtes Highlight und zaubert frisches Aroma in unterschiedlichste Gerichte. Die Blätter lassen sich ganzjährig ernten und sind frisch eine fantastische Zutat in mediterranen Speisen. Noch intensiver schmecken die Blätter getrocknet und nehmen einen kräftigen Thymian-Geschmack an. Als trittfester Rasenersatz entfaltet sich der Zitronen-Thymian zu einem wohlriechenden Teppich im Garten. Er ist außerordentlich robust und eine attraktive Alternative an Orten, an denen gewöhnlicher Rasen schlecht wächst. Selbst wenn er versehentlich dem Rasenmäher zum Opfer fällt, wächst er schnell nach. Pro Quadratmeter pflanzt der Gärtner maximal acht bis zehn Exemplare. So hat jede Pflanze genügend Raum um sich optimal zu entwickeln und zügig entsteht ein dichter Teppich. Das Pflanzloch für Thymus x citriodorus ist idealerweise doppelt so groß wie der bestehende Wurzelballen. Das Erdreich ist für besseres Wurzelwachstum aufzulockern. Der Zitronen-Thymian ist winterhart und verträgt bis zu rund -18°C ohne zusätzlichen Schutz. Nach dem Anpflanzen erhält die Pflanze im ersten Jahr zeitig im Herbst eine Decke aus Reisig um sich vor Frösten zu schützen.
Das leckere Würzkraut bevorzugt sonnige Plätze und entfaltet sich im wärmenden Licht der Sonne prächtig. Besonders der Blütenflor fällt hier üppig aus. An den Boden stellt die Staude wenige Ansprüche. Sie toleriert jedes Substrat außer zu feuchte Erde. Staunässe nimmt der Zitronen-Thymian, wie viele mediterrane Pflanzen, übel. Neben einem flächigen Arrangement als Ersatz für Rasen, eignet sich die Staude als Kübelbewohner. Als niedriger Schmuck ziert sie ein Fensterbrett und trägt ihren zitronigen Duft in die dahinterliegenden Räume. Auch auf dem Balkon verwöhnt sie die Nase des Pflanzenfreundes mit ihrem Aroma. Wichtig ist, dass Thymus x citriodorus an diesen Standorten wenigstens fünf Stunden Sonne täglich bekommt. Diese Staude ist ausnehmend pflegeleicht und robust. Ein Rückschnitt ist nicht notwendig, die Ernte ihrer Blätter nimmt diese Thymian-Sorte nicht übel. Stetig entwickeln sich neue elliptische Blätter, die außerordentlich gesund sind. Schädlinge und Pilze zeigen sich nicht an der duftenden Pflanze.
Quelle: baumschule-horstmann.de/shop/exec/product/693/11243/Zitronen-Thymian.html